[Diese Serie behandelt die bei der Comic-Übersetzung auftretenden Sonderphänomene.]
Die vorangegangenen Einträge der kurzen Serie haben sicherlich einen Eindruck davon hinterlassen, wie schwierig oder sogar unmöglich manche Facetten des Comicübersetzens sein können, und wie unbefriedigt man oft auf das fertige Werk blicken muß. Diesen kleinen Nachtrag daher als Aufmunterung.
Keine Übersetzung, auch nicht die zwischen nahe verwandten Sprachen, kann den Ursprungstext und alle seine Implikationen übertragen. Und trotzdem wird übersetzte Literatur, und natürlich werden auch übersetzte Manga, mit viel Genuß gelesen. Vielleicht, weil das Ursprungswerk schon in seinem Ideengehalt so interessant ist, daß auch mit nur einem Teil seiner Form und seiner Anspielungen noch genug für einen guten Text übrig bleibt. Oder vielleicht, weil der Übersetzer in der Lage ist, die fremde Wortkunst, die Allusionen und unterschiedlichen Ebenen mit ähnlichen zu ersetzen, die auch in der Zielsprache zu verstehen sind. Auch Comicübersetzung kann man als eine Herausforderung sehen, kreativ zu sein, um so aus zwangsläufig rundgewaschenen Dialogen wieder erheiternde, erschütternde, auf jeden Fall aber lebendige Gespräche zu machen.
Sehr schöne Serie. Ich habe einiges Neues erfahren und konnte bei vielem auch zustimmend nicken.
Danke hierfür.
Viele Grüße, Beate
Oh, Beate – Dich kenne ich sogar aus dem echten Leben. Erinnerst Du Dich an mich? Ist schon sehr lange her, aber ich glaube, uns hat Jana (“Miki”) einmal einander vorgestellt. Gerade habe ich in Deinem Blog gelesen, daß Du Dich mit einer ganz ähnlichen Materie beschäftigst.
Die Arbeit an Comics ist für mich etwas frustrierender als meine anderen Übersetzungsprojekte, weil ich dabei so abhängig bin von den Verlegern und auch von den Fans. Ich glaube, diese Serie ist deswegen etwas düster ausgefallen. Vielleicht schreibe ich später einmal mit ein paar fröhlicheren Beispielen weiter.
Ja klar erinnere ich mich. Ich finde ja die Übersetzung von Interviews (ohne Textbuch) sehr schwierig, wenn alle durcheinanderquatschen, die Leute nuscheln oder die Hintergrundgeräuschkulisse zu laut ist.
Das ist jedes Mal eine Herausforderung.
Am meisten übersetze ich jedoch wohl Backrezepte für meine Leser. *g*
Wie hast du denn von meinem Blog erfahren? Bist natürlich willkommen. ^__^
Ich hab klammheimlich Deinen Namen gegooglet. Der Blog ist sehr schön – da guck ich gleich mal weiter als Feierabendlektüre.